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ZDF-Magazin "Frontal 21" am 28. September 2004, 21.00 Uhr
Lauterbach: Krankenkassen zwingen, Beiträge zu senken Gesundheitsökonom fordert ein neues Gesetz

Mainz (ots) -

Ein neues Gesetz sollte die Kassen dazu zwingen,
ihre erwirtschafteten Überschüsse schneller als Beitragssenkungen an
die Versicherten weiterzugeben. Einen solchen Schritt befürwortete
der Gesundheitsökonom, Prof. Karl Lauterbach, gegenüber dem ZDF-
Magazin "Frontal 21". Lauterbach, der zugleich auch Berater von
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt ist, hält das Gesetz für
notwendig, um Krankenkassen dazu zu bewegen, ihre Beiträge auch
tatsächlich zu senken. Nur so sei das Versprechen einzulösen, die
Versicherten zu entlasten.
Eine solche Entlastung war das erklärte Ziel der Gesundheitsreform.
Zuzahlungen bei Arzneimitteln und die Einführung der Praxisgebühr
seit Anfang dieses Jahres sollen dazu führen, dass die
Ausgabenbelastung der Kassen sinken. Tatsächlich haben diese in den
vergangenen Monaten ein Plus von rund 2,5 Milliarden Euro
erwirtschaftet. Doch die Beiträge sind bisher noch nicht so deutlich
gesunken, wie von Bundesgesundheitsministerin Schmidt angekündigt.
Sie geht davon aus, dass die Beiträge noch im laufenden Jahr auf
durchschnittlich unter 14 Prozent absinken.
Nach Lauterbachs Vorstellungen könnte das von ihm vorgeschlagene
Gesetz so ausgestaltet werden, dass die Kostensenkungen voll oder
zumindest zur Hälfte an die Versicherten weitergegeben werden.
Lauterbach geht sogar noch weiter: "Man könnte sich auch überlegen,
dass eine Nichtbefolgung dazu führt, dass der Versicherte die Kasse
sofort verlassen kann", erklärte er gegenüber "Frontal 21".
Die Krankenkassen nutzten das Ertragsplus bisher vor allem dazu, ihre
Schulden zu verringern. Nach Recherchen von "Frontal 21" liegen die
Außenstände der Kassen bei den Krankenhäusern inzwischen bei 1,3
Milliarden Euro. Die Angaben stammen von der Deutschen
Krankenhausgesellschaft, dem Zusammenschluss von Spitzen- und
Landesverbänden der Krankenhausträger. Noch Anfang dieses Jahres
hatte die Organisation von 120 Millionen Euro gesprochen.
Rückfragen bitte an die ZDF-Redaktion "Frontal 21", Michael Hölting,
Tel.: 030/2099-1254, Fax: 030/2099-1289
ots-Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7840

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