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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Merkel in Peking

Bielefeld (ots) -

Man hat den Eindruck, dass es keinen Unterschied
macht, ob in Peking der berühmte Sack Reis umfällt oder Frau Merkel 
die Einhaltung von Grundrechten anmahnt.
Diesmal hat sie das Dauerthema offenbar in den vertraulichen 
Gesprächsteil bei Staatschef Wen Jiabao verlagert, nicht ohne 
anschließend bei den deutschen Journalisten »Vollzug« melden zu 
lassen. Ganz gleich, welche Variante sie wählt, es bleibt zu 
befürchten, dass ihre Gastgeber einfach weglächeln, was sie ohnehin 
nicht begreifen. Entscheidend ist, dass die Menschrechtsfrage immer 
wieder angesprochen wird.
 Steter Tropfen höhlt den Stein, lehrt der große Weise Lao Tse. Der 
2500 Jahre alte Taoismus weiß, dass Wasser alle Hindernisse 
überwindet, obwohl es weich und nachgiebig ist. Auch die Weide mit 
ihren biegsamen Zweigen überlebe mühelos den Schneesturm. Die starke 
Tanne werde dagegen entwurzelt, heißt es.
Kurzum: Es gibt eine Basis für die diplomatische Überzeugungsarbeit 
Sie habe klargemacht, dass das rasant wachsende China keine Bedrohung
sei, aber ein Faktor, der die Welt verändert, zitierte Merkel aus 
ihrem Gedankenaustausch mit Wen. Mit wachsendem wirtschaftlichen 
Gewicht wachse auch die politische Verantwortung, umwarb die 
G8-Vorsitzende die Führung in Peking.
 Chinesische Weisheiten statt klarer Kante mögen in Deutschland kaum 
überzeugen. In China können sie Wellen sanfter Gewalt aussenden.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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