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Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Brandenburg
Koalition
Verhandlungen

Osnabrück (ots) -

Platzecks Schachzug
Matthias Platzeck straft die Skeptiker seines Rot-Rot-Kurses 
Lügen. In der Rekordzeit von nur zwei Wochen hat der Brandenburger 
Regierungschef sein Bündnis mit den Linken geschmiedet und dem neuen 
Partner dabei schmerzliche Zugeständnisse abverlangt.
So trägt die Linke - sonst die Partei der vollmundigen Versprechen
- einen strikten Sparkurs im öffentlichen Dienst Brandenburgs mit. 
Platzeck sorgte zudem dafür, dass frühere Stasi-Mitarbeiter in den 
Reihen der Linkspartei in Potsdam konsequent außen vor bleiben 
müssen.
Tatsächlich ist das politische Risiko des neuen Bündnisses für den
SPD-Ministerpräsidenten also geringer als für die Linke. Denn 
Platzeck kann künftig mehr sozialdemokratische Politik umsetzen, als 
es in einer Neuauflage der Großen Koalition mit der CDU möglich 
gewesen wäre - etwa in den Bereichen Bildung und Familie. Zugleich 
bietet sich dem Ministerpräsidenten die Chance, die Linke an der 
Regierung zu entzaubern.
Die Partei profitierte bisher gerade im Osten enorm von ihrer 
Außenseiterrolle, weil sie zum Lebensgefühl vieler Ostdeutscher 
passt, die mit dem Rücken zum Staatswesen leben und sich im 
politischen Abseits sehen. Wenn die Linke nun aus der Schmuddelecke 
herausdarf, entspricht das auch dem Willen dieser Wählergruppe.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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