All Stories
Folgen
Keine Story von news aktuell GmbH mehr verpassen.

Stuttgarter Nachrichten

Stuttgarter Nachrichten: Gysi mahnt höhere Löhne an: "Kapitalismus kann sich auch zu Tode siegen" Linksfraktionschef will Lohnnebenkosten durch Wertschöpfungsabgabe ersetzen

Stuttgart (ots) -

Linksfraktionschef Gregor Gysi ermahnt die
Wirtschaft, die Löhne in Deutschland zu erhöhen. "Während in den USA 
die Löhne um 25 Prozent stiegen, in England um 20 Prozent und im 
EU-Durchschnitt um 9 Prozent, gibt es in Deutschland 0,9 Prozent 
weniger Lohn", sagte Gysi den Stuttgarter Nachrichten (Samstag): "Es 
ist wahrlich an der Zeit, dass auch in Deutschland die Löhne 
steigen." Deutschland nehme im Kapitalismus eine andere Entwicklung, 
durch die sich auch die Mittelschicht gefährdet fühlten. Mit Blick 
auf die Unternehmen sagte der frühere Berliner Wirtschaftssenator: 
"Früher waren die Kapitalisten, vielmehr die Vertreter der 
Kapitalverwertungsinteressen, kompromissbereit. Der Erfolg der alten 
Bundesrepublik lag darin, dass die Arbeitnehmer immer am Aufschwung 
beteiligt waren. Heute nimmt die Wirtschaft keine Rücksicht auf den 
Sozialstaatskompromiss - der Kapitalismus kann sich auch zu Tode 
siegen."
Gysi, der Lohnnebenkosten durch eine Wertschöpfungsabgabe ersetzen
will, lehnt die Rente mit 67 ab und zieht eine Bürgerversicherung 
vor: "Besserverdienende können es sich leisten, private 
Zusatzversicherungen abzuschließen. Das ist das Modell der Schweiz: 
Der Millionär braucht nicht die gesetzliche Rente; aber die 
gesetzliche Rente braucht den Millionär. Aber dazu fehlen der Union 
der Wille und der SPD der Mut." Die große Koalition müsse auf den 
sozialen Wandel reagieren, wolle aber ihre neoliberale Politik 
fortsetzen. Gysi: "So entstehen Würgemerkmale in der Gesellschaft."

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Stuttgarter Nachrichten
Redaktion
Joachim Volk
Telefon: 07 11 / 72 05 - 7120
cvd@stn.zgs.de

Original content of: Stuttgarter Nachrichten, transmitted by news aktuell

More stories: Stuttgarter Nachrichten
More stories: Stuttgarter Nachrichten