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Rheinische Post: Wiener Melange

Düsseldorf (ots) -

Von Godehard Uhlemann
Österreichs große Koalition ist nur auf den ersten Blick ein 
Bündnis politischer Wiedergänger. Die rot-schwarze Koalition von vor 
sieben Jahren ist nicht mit der von heute zu vergleichen. Alfred 
Gusenbauer wird zwar Regierungschef, der SPÖ-Vorsitzende hat sich 
aber um der schieren Macht willen seinem konservativen Vorgänger 
Wolfgang Schüssel massiv untergeordnet und sozialdemokratische 
Positionen aufgegeben. Schüssels Volkspartei besetzt die wesentlichen
Ressorts Außen, Innen, Finanzen, Wirtschaft und Gesundheit. Schüssel 
hat während der drei Monate langen Koalitionsverhandlungen ein 
Maximum für die ÖVP herausgeholt. Er hat fast alle seine Forderungen 
durchgesetzt. Auch wenn er nicht länger die Kanzlerschaft hat, sein 
Reformwerk der vergangenen Jahre kann ein roter Kanzler in Wien nicht
gefährden. Das ist ein politisches Husarenstück. Ob Schüssel in die 
Regierung eintritt, ist offen. Es macht aber wenig Sinn, dies zu tun,
denn er würde sich im täglichen Hickhack nur demontieren.
Gusenbauers größter Gegner ist daher nicht die ÖVP, sondern die 
eigene Partei, die mit diesen angelegten Daumenschrauben nicht lange 
leben kann. Eine Minderheitsregierung mit baldiger Neuwahl erscheint 
manchem Genossen als bessere Alternative.

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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