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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Ausweitung der DNA-Analyse stößt auf Kritik

Berlin (ots) -

Die Regierungspläne zur Ausweitung der DNA-Analyse
bei der Verbrechensbekämpfung sind auf Kritik gestoßen.
Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann nannte die Pläne „nichts
anderes als Kosmetik". Der CDU-Politiker sagte dem Tagesspiegel:
„Wenn jetzt ein Ladendieb gefasst wird, muss der Richter vorhersehen,
dass in Zukunft nicht nur ein Diebstahl, sondern zum Beispiel eine
schwere Körperverletzung zu erwarten ist. Das ist doch
realitätsfremd." Eine solche Prognose sei seriös nur mit
psychologischen Gutachten möglich. „Für die praktische Arbeit der
Polizei bringt das nichts." Stattdessen solle der genetische
Fingerabdruck wie ein normalen Fingerabdruck genutzt werden, wenn die
Polizei mit einer Wiederholung rechne.
Auch den Aussagen des Parlamentarischen Geschäftsführers der
Grünen, Beck, wurde widersprochen. Dieser hatte gesagt, durch
Untersuchungen wisse man, dass bestimmte Täter in kurzer Zeit sehr
viele Ladendiebstähle begingen, später aber durch sexuellen
Missbrauch auffielen. Ulrich Schellenberg, Vorstandsmitglied des
Deutschen Anwaltsvereins, warnte davor, die Forschungsergebnisse zu
übertragen. Sonst heiße es zu schnell, „zugespitzt formuliert: Wer
viele Ladendiebstähle in kurzer Zeit begeht, der wird
Sexualstraftäter." Der Gesetzgeber müsse „die Verhältnismäßigkeit"
wahren, sagte er dem Tagesspiegel, „sonst kommt bald jemand auf die
Idee, Neugeborene auch gleich zu erfassen." Die bisherigen Mittel
reichten.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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