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RNZ: O tempora! o mores!

Heidelberg (ots) -

Von Klaus Welzel
Mamma mia! Was für ein trauriges Spektakel. Da attackiert ein 
womöglich geistig labiler Mensch, bei dem es sich jedenfalls um einen
Gegner Silvio Berlusconis handelt, den Cavaliere - und was macht die 
italienische Opposition? Sucht die Mitschuld beim Opfer. O tempora! o
mores!
Italien ist am Ende. Wirtschaftlich, geistig und moralisch. Natürlich
ist der Verfall eines zivilen Miteinanders auch das Markenzeichen des
Konzernchefs, der das ganze Land politisch primitiv und stilistisch 
geradezu obszön regiert. Der Frauen als Ware anpreist, der sich seine
eigenen Gesetze schreiben lässt, und dem es gelungen ist, sich über 
ein Jahrzehnt lang der juristischen Verfolgung zu entziehen. Ein Mann
allerdings auch, der die Italiener zweimal davon überzeugen konnte, 
er sei immer noch besser die bessere und fähigere Alternative zur 
heillos zerstrittenen Opposition.
Und Berlusconi wird auch aus dieser Attacke politischen Profit ziehen
können. Nicht nur, weil er jetzt als Opfer dasteht. Sondern vor allem
weil der Täter den legalen, politischen Protest gegen Berlusconi 
diskreditiert hat. Dass die Linke in diese Falle tappt, und sich mit 
einem verwirrten Gewalttäter gemein macht, zeigt: dieses Land wird 
noch viele weitere Jahre unter Berlusconi leiden. Es ist ihm nämlich 
längst zu ähnlich geworden.

Pressekontakt:

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Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

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