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RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Jamaika

Heidelberg (ots) -

Das Drama der SPD geht weiter: Wie gewonnen, so
zerronnen. Sie glaubte bei den jüngsten Landtagswahlen neue 
Koalitions-Optionen durch verbale Anbiederung an die Linkspartei 
aufgetan zu haben. Doch jene, die solche Bündnisse schmieden sollen, 
geben entnervt auf - wie Matschie in Thüringen. Oder ihnen kommen, 
wie im Saarland, mit Hinweis auf die Linkspartei, die notwendigen 
Partner abhanden.
Jamaika Nr. 1 geht an der Saar zwar nur als Experiment im 
Labormaßstab über die Bühne, hat aber bedeutend mehr Charme als 
rot-rote oder rot-rot-grüne Bündnisse, in denen sich SPD und 
Linkspartei ständig belauern und beharken. Jamaika kann vor allem für
die Grünen befreiend wirken, die sich zuletzt von allen 
Regierungsmöglichkeiten ausgesperrt hatten. Und im konkreten Fall 
konnte ein pragmatischer grüner Verhandlungsführer einem geschwächten
Peter Müller praktisch alles aus den Rippen leiern, um diesen 
Neuanfang der eigenen Anhängerschaft zu verkaufen.
Der eigentliche Treppenwitz liegt aber darin, dass "Oskar ante 
Portas", also die Drohung Lafontaines, sich in Saarbrücken neben 
Heiko Maas als heimlicher Regierungschef zu installieren, nicht nur 
die SPD, sondern auch die Linkspartei auf die Oppositionsbänke 
zwingt. Wo man Lafontaine künftig natürlich nicht sehen wird.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

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