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Westfalenpost: Risiken nüchtern abwägen

Hagen (ots) -

Nicht jede neue Schikane bringt mehr Sicherheit
Von Harald Ries
Sicherheit geht vor. Das sieht jeder Flugreisende ein. Im ureigenen 
Interesse.
 Die Frage ist nur, ob es wirklich der Sicherheit dient, wenn die 
Zahnpasta in eine wiederverschließbare, durchsichtige Plastiktüte 
muss und der außerhalb der EU zollfrei eingekaufte Whisky beim 
Umsteigen in Frankfurt konfisziert wird. Wohl eher nicht. Aber einmal
eingeführte Sicherheitsregeln wie diese - nach einem Versuch, 
Flüssigsprengstoff an Bord zu schmuggeln, 2006 eingeführt - werden 
nur sehr zögerlich wieder aufgehoben, obwohl auch die 
Pilotenvereinigung Cockpit sie für sinnlos hält.
 Deshalb sollten wir genau aufpassen, was nun wieder kommt: Aufsteh- 
und Deckenverbot eine Stunde vor der Landung? Laptop-Einschränkungen,
obwohl die Fluggesellschaften gerade in Internetverbindungen 
investieren? Das ist hoffentlich nur vorübergehende Hysterie.
 Am Boden sieht es anders aus. Nacktscanner? So lange die Bilder 
nicht veröffentlicht werden. Wichtiger aber wäre besser 
qualifiziertes Personal. Wichtiger wäre eine Abkehr von den 
unterschiedslosen Massenkontrollen und eine Konzentration auf 
möglicherweise gefährliche Fluggäste. Wäre das diskriminierend, wenn 
vor allem junge muslimische Männer betroffen sind? Nein, das wäre 
nüchterne Risikoabwägung. Und Sicherheit geht vor.
 Aber auch nur Sicherheit, nicht bürokratische Kontrollwut und 
Alibi-Schikanen. Vielflieger berichten von immer längeren Schlangen, 
immer unpünktlicheren Maschinen und immer genervteren Mitreisenden. 
Es ist lange her, dass Fliegen Spaß machte. Wer es positiv sehen 
will: Dient alles dem Klimaschutz.

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