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WAZ: Unterschiede - Kommentar von Rolf Potthoff

Essen (ots) -

Gesetzt den Fall, eine höchststehende islamische
geistliche Autorität hätte in einer akademischen Rede die Verbreitung
des Christentums mit militanter Gewaltanwendung in Verbindung 
gebracht. Gesetzt den Fall, sie hätte dies mit dem Verweis auf das 
Gebaren der Kreuzritter getan - hätten westliche Staaten dann erzürnt
Botschafter muslimischer Staaten einbestellt? Wären Brandsätze auf 
Moscheen geflogen? Wäre hier das Leben islamischer Krankenschwestern 
gefährdet? Mit Gewissheit nicht.
 Es wäre nicht geschehen, weil Staat und Kirche untrennbar zur 
Gesellschaft gehören - aber getrennt sind. Weil der Einfluss von 
Religion auf säkulare Belange wie Wirtschaft und Regierung gering 
ist. Und vor allem, weil es keine verblendet-extremistischen Kräfte 
gibt, die Religion und Religiösität instrumentalisieren, um Menschen 
aufzuhetzen. Die finale Überwindung jeder Kultur, die anders ist als 
ihre, ist ihr Ziel.
 Der Papst hat persönlich sein Bedauern über die Missdeutung seiner 
Worte ausgedrückt. Eine außergewöhnliche, große Geste. Wird es eine 
ähnlich überzeugende, große Antwort geben? Er hat ein Recht darauf.

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