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WAZ: Birthler-Behörde gibt Stasi-Akten Kohls heraus: Enttäuschte Erwartungen - Leitartikel von Rolf Potthoff

Essen (ots) -

Welche Geheimnisse privater oder politischer Natur
auch immer Alt- Kanzler Helmut Kohl umgeben, aus den Stasi-Akten
werden sie der Öffentlichkeit nicht bekannt. Das ist deutlich,
nachdem die Birthler- Behörde einen Teil der 7000 Seiten
herausgegeben hat, die das DDR- Ministerium für Staatssicherheit über
den CDU-Politker angehäuft hat. Vor allem jene Erwartung, mehr
Hinweise, vielleicht sogar entscheidende Informationen zur
Spendenaffäre und auf die weiterhin anonymen Spender Kohls zu
erhalten, ist hinfällig geworden. Nur Kohl selbst richtet darüber,
ob, und wenn ja, was von den restlichen sechs Siebteln seiner
Stasi-Unterlagen noch nach draußen gelangen wird. Das ist sein Recht,
seit das Bundesverwaltungsgericht im vergangenen Sommer befand, dass
seine Akten nur in sehr begrenztem Umfang herausgegeben werden
dürfen. Jahrelang stritt Kohl dafür. Das mag alle bitter enttäuschen,
die gehofft hatten, wenigstens auf diesem Wege Aufschluss zum
Spendenfall zu erhalten, in dem sich ein deutscher Kanzler über das
Recht hinweg gesetzt hat. Und doch ist das Prinzip richtig.
Stasi-Umtriebe waren schmutzig. Zu schmutzig, als dass durch
derartige Abhör-aktionen in Privat- oder Dienst-bereichen
Informationen auf den begierigen Markt des beliebigen Ausschlachtens
gelangen dürfen. Das muss auch Kohl- Gegnern klar sein. Und allen,
denen der Datenschutz immer Herzenssache war. Ohnehin geriet in
Vergessenheit, dass Kohl hier Opfer war. Ein prominentes, doch nur
eins von Millionen. Opfer eines Regimes mit der totalitären Anmaßung,
in letzte Nischen des Privaten einzugreifen. So spiegeln Stasi-Akten
ein Orwell'sches Netz der Über- wachung, Bespitzelung und
Denunziation wider, das den Bruder gegen Bruder hetzte. Daran zu
erinnern, heißt nicht, alte Wunden aufreißen zu wollen. Doch es
erscheint nötig, zumal wenn so manchen gelegentlich eine verklärende
Ostalgie überfällt.

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