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WAZ: Strukturreform im Ruhrbistum - Die Kirchenretter - Leitartikel von Ute Schwarzwald

Essen (ots) -

Kirchen sind keine Kaufhäuser. Vielen Menschen sind
sie ein Stück Heimat; ein Ort, an den Erinnerungen geknüpft sind. An 
die eigene Hochzeit vielleicht und die der Kinder, an Taufe und 
Erstkommunion der Enkel und die Totenmesse für den Nachbarn. Aber 
auch an verregnete Gemeindefeste, schräge Chorproben, quirlige 
Krabbelgottesdienste und fröhliche Seniorenvespern. Es ist also wenig
verwunderlich, dass es diese Menschen schmerzt, wenn "ihre" Kirche 
geschlossen wird.
 Selbst wenn sie wissen um die Nöte des Ruhrbistums. Ein Drittel 
seiner "Schäfchen" verlor es seit der Gründung 1958; Schulden drohen 
es zu ersticken; Aussicht auf Besserung besteht nicht. Zu wenigen 
großen werden die vielen kleinen Pfarreien im Bistum daher 
zusammengelegt, 96 Kirchen im Zuge der Strukturreform ganz 
geschlossen.
 Doch anders als Kauf- sind Gotteshäuser eben nicht einfach 
austauschbar. Und deswegen kämpfen nun nicht nur in Bochum Menschen 
um ihre Kirchen. Skurril ist nur, dass sie es erst jetzt tun. Dass 
das Bistum erst Kirchen schließen muss, um ihre Mitglieder für sie zu
begeistern.

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