Herausforderung für das europäische Asset Management: Rentabilität sinkt um die Hälfte
Düsseldorf/London (ots)
McKinsey-Umfrage: Radikale Kostensenkungen notwendig - Konsolidierungsprozess wahrscheinlich
Der europäische Markt für Asset Management steht vor enormen Herausforderungen: Im Vergleich zu den Vorjahren ist im Jahr 2001 die Rentabilität um 48% gesunken. Das insgesamt verwaltete Anlagevolumen ging um 3% zurück, was einen verstärkten Konsolidierungsprozess in der Branche auslösen kann. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des "Asset Management Economic Survey" von McKinsey & Company. Die Unternehmensberatung führt diese Umfrage zur wirtschaftlichen Situation des Asset Management in Europa seit 1999 jährlich durch.
Der Umfrage zufolge gingen die Umsätze im Asset Management um 26% zurück. Dies ist insbesondere auf die Verlagerung von höherwertigen Produkten mit hoher Marge (Aktienfonds) auf risikoärmere Produkte mit niedriger Marge (Rentenfonds) zurückzuführen. Gleichzeitig stiegen die Kosten im Durchschnitt um 4% an. Gründe dafür waren steigende Fondsmanagementkosten und verstärkte Vertriebs- und Marketinganstrengungen im Wettbewerb um Privatkunden mit höherer Marge.
Konsolidierungsprozess ist in der Branche wahrscheinlich Von den rückläufigen Zahlen sind nicht alle Anbieter gleichermaßen betroffen. Immerhin 10% der befragten Asset Manager erwirtschafteten einen operativen Gewinn von 30 Bp (Basispunkte). Tatsächlich rote Zahlen schrieben 20% der Befragten.
"Während einige Nischenanbieter und größere Anbieter ihre Rentabilität halten konnten, hatten Anbieter mittlerer Größe hart zu kämpfen. Dies könnte in den nächsten Jahren einen verstärkten Konsolidierungsprozess innerhalb der Branche ankündigen", prognostiziert Martin Huber, Partner bei McKinsey und Autor der Studie.
Angesichts des Verfalls der Aktienmärkte um weitere 30% erwartet McKinsey für das Jahr 2002, dass weitere rückläufige Rentabilitätszahlen gemeldet werden.
Angepasstes Management wird langfristig erfolgreich sein Insgesamt ergab die Umfrage, dass Asset Manager, die ihr Management entsprechend den rückläufigen Märkten angepasst haben, die zukünftigen Gewinner der Branche sein werden. Verlierer dagegen sind diejenigen, die ihre Geschäftsstrategie noch auf Wachstum ausgerichtet haben, z. B. auf den Ausbau des Privatkundenbestands.
Deutschland erreicht überdurchschnittliches Umsatzniveau
Die Analyse zeigt auch landesspezifische Trends auf. Deutschland konnte ein zufrieden stellendes Umsatzniveau halten, das über dem europäischen Durchschnitt lag. Die Kosten stiegen auf ein mit den USA vergleichbares Niveau - verursacht durch höhere Fondsmanagementgebühren und Vertriebs- und Marketingkosten.
Die Franzosen konnten die Rentabilität der Branche durch ein gutes Kostenmanagement halten. Italien, Spanien und Portugal erlebten einen dramatischen Rückgang der Umsatzerlöse (minus 49%). Großbritannien wies ein weit unter dem europäischen Durchschnitt liegendes Rentabilitätsniveau aus.
Die Umfrage stützt sich auf Finanzdaten aus dem Jahr 2001 und wurde unter 80 europäischen Anbietern durchgeführt, die ein Gesamtanlagevolumen von 3,3 Billionen Euro verwalten. Dies entspricht über 50% des Sektors.
Weitere Informationen zum "Asset Management Economic Survey" finden Sie auf unserer Website www.mckinsey.de.
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