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Pisa-Forscher kritisiert "Stückwerk" bei den Bildungsreformen

Hamburg (ots) -

Der Leiter der deutschen Pisa-Studie, Manfred
Prenzel. kritisiert in der ZEIT die aktuellen Bildungsreformen als
"Stückwerk". "Wenn wir etwas ändern wollen", sagt der Kieler
Erziehungswissenschaftler, "dann müssen wir doch Ziele formulieren,
die Einzelmaßnahmen darauf beziehen und Fristen setzen." Das vermisse
er an vielen Schulen, Universitäten und in der Bildungspolitik.
In der Lehrerbildung gebe es bislang nur kosmetische Änderungen.
"Die Universitäten nehmen die Lehrerbildung noch nicht richtig
ernst", kritisiert er. Viel Hoffnung werde in das neue Institut für
Qualitätssicherung im Bildungswesen gesetzt, das Standards für Tests
entwickeln solle. "Bis die Standards in den Schulen Wirkung zeigen,
vergehen fünf Jahre", mahnt Prenzel. Außerdem sei das Institut nur
mit 20 Stellen ausgestattet, während das niederländische Testinstitut
mehr als 300 Mitarbeiter beschäftige. Die versprochene
Selbstständigkeit von Schulen sei bislang mehr Rhetorik als Realität,
viele Ganztagsschulen seien in Wirklichkeit nur Halbtagsschulen mit
Mittagstisch.
Um die Schulen voranzubringen fordert Prenzel einen echten
"Wettbewerbsföderalismus" zwischen den Bundesländern. Dazu müssten
die Bildungspolitiker sportlicher miteinander umgehen und sich nicht
gegenseitig vorwerfen gleichmacherisch, beziehungsweise ungerecht zu
sein.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 51 vom 9. Dezember 2004
stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

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