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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema "Druck auf Rom"

Bielefeld (ots) -

Der Druck auf Papst Benedikt XVI. hat gestern
doppelt zugenommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel schaltete sich ein,
weil sie im Vatikan klare und absolute Distanz gegenüber 
Holocaust-Leugnern vermisst. So bitter es ist: Die Gardinenpredigt 
aus dem politischen Berlin war dringend geboten.
Die Tochter eines evangelischen Pfarrers ist zugleich 
Bundesvorsitzende der größten christlichen Partei Europas. Auch wenn 
sie nicht gerade als eine Vorkämpferin des »C« im Parteinamen bekannt
ist, sollte ihr Vorstoß nicht unterschätzt werden.
 Merkel steht gegen rückwärtsgewandten, ausgrenzenden Dogmatismus, 
wie ihn die Pius-Bruderschaft lebt. Die Christin mit DDR-Biographie 
steht für offene und tolerante Grundwerte, für die Botschaft der 
Bergpredigt und Respekt allein vor Gott und seiner Schöpfung. Das ist
nicht die Mitte, um die Benedikt und seine Kirchenfürsten in Rom 
kreisen. Sie befinden sich auf einer gefährlichen Außenbahn.
Auch im Vatikan regt sich Widerstand - so deutlich, dass er nach 
außen dringt. Unvorstellbar. Seit gestern sind nicht nur die Worte 
von Kurienkardinal Walter Kasper auf dem Markt. Er wäscht seinen 
Mitbrüdern in den allerhöchsten Rängen öffentlich den Kopf, 
beschränkt sich aber wohlweislich auf die Berater.
Jetzt muss der Papst sprechen. Schon heute bei der Audienz sollte er 
eindeutige Worte der Klarstellung finden. Viele hoffen darauf.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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