All Stories
Follow
Subscribe to Comments of Daily Newspaper

Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)

Stadtwerke zur Energiepolitik
Energiekonzept: Ziele der Bundesregierung so nicht erreichbar

Berlin (ots) -

Das vorgestellte Energiekonzept der Bundesregierung hat aus Sicht der Stadtwerke einige deutliche Schwachstellen. Es enthält zwar ambitionierte zeitliche Zielmarken für den Ausbau der erneuerbaren Energien sowie für die Minderung der Kohlendioxid-Emissionen bis zum Jahre 2050. Dem Anspruch, den Weg dorthin zu beschreiben, wird das Konzept aber nicht gerecht, so der Verband kommunaler Unternehmen (VKU). An vielen Stellen sei das Energiekonzept zu unkonkret und enthalte Prüfaufträge statt klarer Vorstellungen zu den Rahmenbedingungen für die anstehenden Investitionsentscheidungen. Insgesamt müsse das Energiekonzept noch weiter konkretisiert werden, um einen Investitions- und Modernisierungsstau zu verhindern. "Der VKU steht bereit, diesen Prozess der Konkretisierung konstruktiv zu begleiten", so VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck.

Enttäuscht ist der VKU vor allem, dass die Bedeutung des Wettbewerbs für den Energiemarkt unterschätzt wird. "Die Äußerungen, dass die Laufzeitverlängerungen keinen negativen Einfluss auf den Wettbewerb auf dem Erzeugungsmarkt haben, zeugen von Realitätsferne. Die Effekte sind gravierend, darauf haben auch Monopolkommission und Bundeskartellamt mehrfach hingewiesen" erläutert Reck. "Ohne funktionierenden Wettbewerb ist aber keine preiswürdige und nachhaltige Energieversorgung in Deutschland zu erwarten." Ob es in einem oligopolistisch dominierten Energiemarkt zu einem preisdämpfenden Effekt der Laufzeitverlängerung kommt, ist äußerst unwahrscheinlich. Der VKU hält deshalb die von der Bundesregierung vorgeschlagenen Maßnahmen zur wettbewerbsneutralen Ausgestaltung der Laufzeitverlängerung nicht für ausreichend. Vielmehr müssen zusätzliche strukturelle Maßnahmen getroffen werden, die die durch eine Laufzeitverlängerung entstehenden Verzerrungen auf dem Erzeugungsmarkt kompensieren. "Dazu sollten alte, ineffiziente Kohlekraftwerke der Kernkraftwerksbetreiber von dem Markt genommen werden. Die frei werdenden Kapazitäten können dann Wettbewerber wie die Stadtwerke mit neuen, hocheffizienten Anlagen bedienen", so Reck weiter. Ein weiterer positiver Effekt dieser Stilllegung ergebe sich auch für das Klima, da zusätzliche CO2-Emissionen vermieden werden könnten. Zurzeit befinden sich kommunale Kraftwerksinvestitionen in der Größenordnung von 6,5 Milliarden Euro im Bau oder im Genehmigungsverfahren. Ferner haben die Stadtwerke mittelfristige Investitionen mit einem Volumen von weiteren sechs Milliarden Euro geplant. Diese müssen nun überprüft werden, und selbst bereits realisierte Projekte und Bestandsanlagen sind in ihrer Wirtschaftlichkeit gefährdet.

Das Energiekonzept klammert zudem die hoch effiziente gekoppelte Erzeugung von Wärme und Strom in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) fast vollständig aus. Das widerspricht den selbst gesetzten Zielen der Bundesregierung, die KWK auf 25 Prozent auszubauen. Der KWK kommt in einer nachhaltigen Energieversorgung eine Schlüsselrolle zu, da die Wärmenachfrage durch energetisch verbesserte Gebäude nur allmählich zurückgeht. "Es ist unrealistisch, von einer Verdopplung der energetischen Sanierungsrate auszugehen, das zeigt die Erfahrung mit Förderpolitiken der Vergangenheit mehr als deutlich", so Reck. Mit Wirkungsgraden von bis zu 90 Prozent sei KWK die mit Abstand effizienteste Erzeugungstechnologie und eine kostengünstige Alternative zur teuren Sanierung des Gebäudebestandes. Allein die Stadtwerke in Deutschland haben im Jahr 2008 durch die gekoppelte Erzeugung von Strom- und Nutzwärme 9,4 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Laut Reck muss der Ausbau der KWK unbedingt im Energiekonzept verankert werden.

Auch beim notwendigen Netzausbau greift das Konzept zu kurz. Zwar wird die Bedeutung für die effiziente Integration erneuerbarer Energien erkannt, das Konzept fokussiert jedoch einseitig auf den Ausbau der "Stromautobahnen" zur Durchleitung des erneuerbaren Stroms in die Verbrauchszentren im Westen und Süden. Für die dezentrale Einspeisung erneuerbarer Energien ist aber die Verteilnetzebene existenziell; sie wird im Energiekonzept nicht einmal erwähnt. Für lokale Smart Grids und den erforderlichen Ausbau der Verteilnetzebene stehen aber erhebliche Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich an. Damit diese getätigt werden, muss der Investitionsrahmen ausreichend wirtschaftlich gestaltet werden.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 240.000 Beschäftigten wurden 2008 Umsatzerlöse von rund 92 Milliarden Euro erwirtschaftet und etwa 8,8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der Strom-, 51,4 Prozent in der Erdgas-, 77,5 Prozent in der Trinkwasser-, 53,6 Prozent in der Wärmeversorgung und 11,8 Prozent in der Abwasserentsorgung.

Pressekontakt:

Carsten Wagner

Pressesprecher
Stv. Bereichsleiter Presse- /
Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen

Verband kommunaler Unternehmen e.V.
Hausvogteiplatz 3 - 4
10117 Berlin
Fon +49 30 58580-220
Mobil +49 170 8580-220
Fax +49 30 58580-100
carsten.wagner@vku.de
www.vku.de

Original content of: Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU), transmitted by news aktuell

More stories: Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)
More stories: Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)
  • 2025-04-16 16:53

    Straubinger Tagblatt

    Verantwortung für das Allgemeinwohl ist zu begrüßen

    Straubing (ots) - Es ist deshalb zu begrüßen, dass es nun gemeinsame Anstrengungen und ein abgestimmtes Vorgehen gibt, um das Pandemie-Risiko zu senken, im Ernstfall koordiniert zu reagieren und Material, Technologie und wissenschaftliche Erkenntnisse zu teilen. Mag sein, dass aus Sicht der ärmeren Länder mehr wünschenswert gewesen wäre. Doch dass beispielsweise zehn Prozent jedes Pandemie-Impfstoffs und jeder ...

  • 2025-04-16 16:22

    Stuttgarter Nachrichten

    Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zum Umgang mit der AfD

    Berlin (ots) - Jens Spahn hatte in der "Bild"-Zeitung gesagt, dass es richtig sei, mit der AfD in Ausschüssen so umzugehen wie mit anderen Oppositionsparteien auch. Dabei scheinen einige Politiker ein kurzes Gedächtnis zu haben. Bis 2019 war es üblich, dass man der AfD-Fraktion entsprechende Ämter anvertraute. Das änderte sich, nachdem sich der AfD-Vize und damalige Rechtsausschussvorsitzende Stephan Brandner so ...

  • 2025-04-15 22:08

    Badische Zeitung

    SPD-Mitgliederentscheid: Aus wenig viel gemacht / Kommentar von Kristina Dunz

    Freiburg (ots) - Die SPD-Mitglieder sind frei in ihrer Entscheidung, ob sie ihre Partei in eine Koalition unter einem Kanzler Friedrich Merz schicken oder nicht. (...) Aber man möchte den Nein-Sagern eine Binsenweisheit zurufen: 100 Prozent bekommt nur, wer die absolute Mehrheit hat. Mit 16,4 Prozent hätte die SPD nicht viel zu melden, wenn ihre Spitzen nicht eine ...

  • 2025-04-15 16:40

    Frankfurter Rundschau

    Europas Klima-Job

    Frankfurt (ots) - Der vom EU-Klimadienst Copernicus und der Weltwetterorganisation WMO vorgelegte Bericht lässt keinen Zweifel daran, die globale Erwärmung hat bereits heute einschneidende Konsequenzen für uns alle. Und es wird noch viel dramatischer werden, wenn die Weltgemeinschaft nicht endlich den Treibhausgas-Ausstoß nach unten steuert. Es ist müßig zu beklagen, dass der internationale Klimaschutz trotz solcher Erkenntnisse nicht vorankommt und - siehe Trump - ...

  • 2025-04-15 16:19

    Stuttgarter Nachrichten

    Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Linnemanns Absage an Ministerposten

    Berlin (ots) - Als Generalsekretär hat Carsten Linnemann für funktionierende Abläufe im Konrad-Adenauer-Haus gesorgt. Mit seiner zentralen Rolle bei der Neufassung des Grundsatzprogrammes hat er Merz geholfen, der Partei in der Opposition ein erkennbares Profil zu geben. Das ist künftig - da die Partei immer Gefahr läuft, nur als Anhängsel der Regierung gesehen ...

  • 2025-04-15 16:12

    Straubinger Tagblatt

    Der Klimawandel muss kein Schicksal sein

    Straubing (ots) - Der Europäische Klimabericht für 2024 zeigt nun deutlich, dass sich ausgerechnet unser Kontinent am schnellsten erwärmt. Was wir in den vergangenen Jahren erlebten, ist darum der Vorgeschmack auf das, was kommt."Normal" wird seltener, extrem immer häufiger. (...) Es geht nicht mehr um unsere Zukunft, sondern um die des Planeten und unserer Nachfahren. "Nur" Treibhausgas einsparen reicht nicht aus, ...

  • 2025-04-15 16:10

    Straubinger Tagblatt

    Harvard kämpft für die freie Lehre

    Straubing (ots) - Präsident Donald Trump, Vance und ihre Gesinnungsgenossen können es nicht ertragen, dass Universitäten liberale Tempel des Wissens und der Bildung sind, in denen freie Meinung herrscht. (...) Lange hat die Leitung der renommierten Harvard-Universität den Kopf eingezogen. Nun widersetzt sich Präsident Alan Garber den Forderungen der Regierung. Trump hat prompt mit dem Einfrieren öffentlicher Gelder ...

  • 2025-04-15 15:35

    Neue Osnabrücker Zeitung

    Middelberg schließt sich Forderungen nach neuem Umgang mit AfD an

    Osnabrück (ots) - Osnabrück. Nach Forderungen aus der CDU, der AfD im künftigen Bundestag den Vorsitz von Ausschüssen nicht mehr vorzuenthalten, hat sich auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Mathias Middelberg (CDU) für einen anderen Umgang mit der Partei ausgesprochen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte Middelberg: "Der AfD zum Beispiel ...

  • 2025-04-15 01:00

    Neue Osnabrücker Zeitung

    Städte und Stadtwerke protestieren gegen Pharma- und Kosmetikbranche / Städtetag-Chef Dedy: "Industrie will sich vor Kosten für Abwasserreinigung drücken"

    Osnabrück (ots) - Deutschlands Städte werfen der Arzneimittelbranche vor, sich vor von ihr verursachten Zusatzkosten für die Abwasserreinigung zu drücken. Man sehe "mit großer Sorge, dass die Pharmaindustrie die Beteiligung an den Kosten der Abwasserreinigung wieder infrage stellt", sagte Helmut Dedy, ...

  • 2025-04-14 22:19

    Badische Zeitung

    Junge Arbeitnehmer: Nicht festhängen / Kommentar von Lisa Petrich

    Freiburg (ots) - Wenn die Umstände nicht passen, warum bleiben? Was aber nicht heißen muss, dass sich die Generation Z nur die Rosinen rauspicken und sich ein gutes Gehalt nicht hart erarbeiten will. Denn was bei dem Wunsch nach mehr Geld auch mitschwingt, ist die Forderung nach individueller Förderung: Werden die eigenen Stärken vom Chef wertgeschätzt, kann ich ...

  • 2025-04-14 18:00

    nd.DerTag / nd.DieWoche

    nd.DerTag: Gespielte Empörung - Kommentar zum Streit zwischen SPD und CDU um den Mindestlohn

    Berlin (ots) - Was ist das wieder für ein Theaterdonner? Das fragt man sich angesichts der lautstarken Empörung aus den Reihen der SPD über Äußerungen des Kanzlers in spe zum Mindestlohn. Der CDU-Chef hatte am Wochenende mitgeteilt, es sei nicht ausgemacht, dass die Entgeltuntergrenze schon 2026 auf 15 Euro steige. Nun pochen namhafte Sozialdemokraten feste auf ...

  • 2025-04-14 17:25

    Frankfurter Rundschau

    Eiertanz um den Mindestlohn

    Frankfurt (ots) - Die Sehnsucht nach einer Regierung, die den Vorwärtsgang einlegt, ist in der Bevölkerung groß. Das liegt daran, dass der Leidensdruck bei den Menschen hoch ist: schlechte Infrastruktur, zu viel Bürokratie, hohe Preise, unzureichend ausgestattete Schulen, schwierige Bedingungen für die Pflege, Sorge wegen der internationalen Lage und, und, und. Dieser Verantwortung müssen Union und SPD gerecht werden. Der Wahlkampf ist vorüber. In der sensiblen Phase ...

  • 2025-04-14 17:08

    Straubinger Tagblatt

    Afghanistan-Flüge

    Straubing (ots) - Es stimmt zwar, Deutschland hat Verantwortung für Menschen, die Ortskräfte, die für die Botschaft, die Bundeswehr und andere Organisationen gearbeitet haben, hat sich aber schon wahrhaft solidarisch gezeigt und ist dabei längst an seine eigenen Grenzen gestoßen. Mehr als 20.000 Ortskräfte wurden mit ihren Familien aufgenommen, im Rahmen verschiedener Programme sogar rund 36.000 Afghanen. Zugleich jedoch gehören Afghanen zu jener Gruppe, die besonders ...

  • 2025-04-14 16:44

    Stuttgarter Nachrichten

    Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu möglicher Taurus-Lieferung

    Berlin (ots) - Kreml-Chef Wladimir Putin glaubt weiter, er kann auf dem Schlachtfeld mehr erreichen als am Verhandlungstisch. Der Westen muss daraus Schlüsse ziehen. Friedrich Merz hat es offenbar getan: Er sagte , er sei bereit, der Ukraine Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Das wäre angemessen. Der Taurus ist keine Wunderwaffe, wird den Krieg nicht allein entscheiden. Aber er kann Kiew im Abwehrkampf helfen. Die ...

  • 2025-04-14 16:20

    Westdeutsche Allgemeine Zeitung

    NRW-Juso-Chefin: "Koalitionsvertrag nicht zustimmungsfähig"

    Essen (ots) - Die Vorsitzende des SPD-Parteinachwuchses in NRW, Nina Gaedike, rät den SPD-Mitgliedern bei der am Dienstag beginnenden Mitgliederbefragung, gegen den K-Vertrag mit der Union zu stimmen. "Dieser Koalitionsvertrag ist nicht zustimmungsfähig", sagte Gaedike der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Montagsausgaben, Online und Print). Die Juso-Landeschefin ...

  • 2025-04-14 14:50

    Straubinger Tagblatt

    Streit zwischen Union und SPD

    Straubing (ots) - Die Sache mit dem Finanzierungsvorbehalt, unter dem alles steht, macht das Durcheinander perfekt. Natürlich kann nur so viel Geld ausgegeben werden, wie da ist. Der Punkt allerdings ist: Es sind reichlich Euros vorhanden. (...) Merz und die anderen müssten sich bloß mal einig sein, was für sie Priorität hat. Das öffentliche Gezerre um diese Frage nervt die Bevölkerung, verstärkt laut Umfragen den Zuspruch für die AfD und gefährdet die Zustimmung ...

  • 2025-04-13 22:00

    Badische Zeitung

    Mindestlohn: Nicht alles ist gleich Streit / Kommentar von Dietmar Ostermann

    Freiburg (ots) - Die "Badische Zeitung" aus Freiburg schreibt zu Merz/Mindestlohn: "Ja, SPD-Chef Lars Klingbeil hatte vorige Woche gesagt, "der Mindestlohn wird im Jahr 2026 auf 15 Euro steigen". Und nun hat CDU-Chef Friedrich Merz erklärt, womöglich komme man erst 2027 auf diesen Betrag. Geht es also schon los mit dem Streit zwischen dem designierten Kanzler und ...