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Neues Deutschland: zum Anti-Krisen-Protest

Berlin (ots) -

Noch ist es erstaunlich ruhig in Deutschland. Die
Demonstrationen in Frankfurt und Berlin, die sich in Zehn- und nicht 
in Hunderttausenden maßen,  waren nicht mehr als ein erster Entwurf. 
Das kann, wer will, psychologisch erklären: Die Bundesdeutschen sind 
eben ein ausgeglichenes Völkchen - und neigen oft zur Resignation.
 Plausibler ist allerdings eine politische Erklärung: Im Wahlkampf 
scheut sich die Politik, Klartext über die Folgen der 
Abermilliardenprogramme zu sprechen. Noch ist es eben nur eine 
Vermutung, dass die Kleinen ausbaden sollen, was die Großen verbockt 
haben. Noch suggeriert die Abwrackprämie, dass sich die Regierung um 
alle kümmert. Noch werden die Renten erhöht, die Rettung von 
Arbeitsplätzen zumindest angekündigt.  Noch traut sich niemand, die 
Kürzung von Sozialleistungen vorzuschlagen.
 Damit wird es am Tag nach der Bundestagswahl vorbei sein. Auf den 
Ton, der dann herrschen wird, hat der Bundespräsident kürzlich einen 
Vorgeschmack gegeben: Vom Gürtel wird wieder die Rede sein, der enger
geschnallt werden müsse. Von den Verhältnissen, über die man allzu 
lange gelebt habe.
 Die Zeche für all die Börsenparties der letzten Jahre wird 
erklecklich sein. Wer sie bezahlt, wird auf der Straße ausgehandelt -
und an den Urnen. Darauf sollten die Bürger vorbereitet sein, die 
jetzt noch ruhig beim Nachtisch sitzen. In diesem Sinn: Die Rechnung,
bitte!

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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