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Westfalenpost

Westfalenpost: Hilfreiche Debatte

Hagen (ots) -

Daten-CD und Steuerbetrug
Von Torsten Berninghaus
Eine Daten-CD spaltet die Nation. Ist es nun ein Pakt mit 
Kriminellen, oder eine Gerechtigkeits-Tat, wenn der Staat für den 
Ankauf von Informationen über mutmaßliche Steuersünder 2,5 Millionen 
Euro ausgeben will?
 Eine schwierige Abwägung. Beide Seiten haben stichhaltige Argumente.
Dass diese interessengeleitet sind, liegt auf der Hand. Fiskalische 
und politische Überlegungen scheinen schwerer zu wiegen, als die 
vorgebrachten rechtlichen Zweifel an diesem Geschäft. Insofern darf 
bezweifelt werden, ob die Landesregierung so weit gehen musste, 
öffentlich über Strafvereitelung im Amt zu philosophieren, falls die 
Daten nicht gekauft würden.
 Ungeachtet dessen darf Steuerhinterziehung nicht geduldet werden. 
Sie untergräbt das Gerechtigkeitsempfinden ehrlicher Steuerbürger und
schädigt die Gemeinschaft. Wer Millionenbeträge mit krimineller 
Energie ins Ausland schafft, muss zur Rechenschaft gezogen werden. 
Insofern ist schon die aktuelle Debatte hilfreich. Sie schafft wie 
vor zwei Jahren in der Liechtensteinaffäre eine Verunsicherung, die 
Steuerbetrüger zur Selbstanzeige treibt.
 Unter dem Strich aber steht die Forderung nach klaren 
internationalen Regeln. Wenn die Schweiz nicht ins Abseits geraten 
will, muss sie in Steuerfragen besser mit den europäischen Nachbarn 
kooperieren. Andernfalls setzt man sich dem Vorwurf aus, solche 
Banken zu schützen, die systematisch von Schwarzgeldern leben.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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