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Neue OZ: Kommentar zur Hitler-Ausstellung

Osnabrück (ots) -

Synthetisch

Hitler zieht immer. Jährlich blickt er vom Titel des "Spiegels". In der "Bild"-Zeitung ist er ebenfalls Dauergast. Im ZDF hat Guido Knopp jeden bräunlichen Stein zweimal gewendet. Jetzt widmet sich das Deutsche Historische Museum dem "Führer" und schafft es, tausend Dinge, aber wenig über ihn zu zeigen. Die Kuratoren folgen so dem Umgang, den Deutschland auch mit originalen Schauplätzen pflegt. Während etwa in Polen (Majdanek, Stutthof, Westerplatte, Wolfsschanze) der Atem der Geschichte durch Authentizität spürbar ist, geht es in Deutschland synthetisch zu.

Allein die Vorgänge um das Nürnberger Parteitagsgelände schmerzen. Ein solches Zeugnis der Vergangenheit verkommen zu lassen ist unverzeihlich. Zugleich ignoriert Deutschland didaktische Standards. Die angstvolle Schau in Berlin ist neuerliches Beispiel dafür. Die gleiche Gefahr besteht bei den Bremer U-Boot-Bunkern. Statt jene in ihrer modrigen Wucht bedrohlich in Szene zu setzen, liegt das Augenmerk auf einem weiteren Dokumentationszentrum. Die gibt es oft. Anschauliche Geschichtsvermittlung nur selten.

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Telefon: 0541/310 207

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