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Neue Osnabrücker Zeitung

OZ: Kommentar zu Kongo

Osnabrück (ots) -

Nicht in den Kongo
In brutaler Regelmäßigkeit wird der Kongo seit Jahrzehnten von 
Bürgerkriegswirren heimgesucht. Derzeit stehen 800 schlecht 
ausgerüstete UNO-Blauhelme aus Entwicklungsländern in der Stadt Goma 
im Osten des Landes auf verlorenem Posten. Sie sind zum Zuschauen 
verdammt, wie sich um ihr Militärcamp herum das Flüchtlingselend 
ausbreitet, Plünderungen, Vergewaltigungen sowie kleine und große 
Massaker durch Rebellengruppen erfolgen.
Noch vor wenigen Wochen hat der deutsche Verteidigungsminister 
Jung den Kurzeinsatz einiger weniger EU-Soldaten im Sommer 2006 als 
großen Beitrag zur Demokratisierung des rohstoffreichen Krisenherdes 
gewürdigt, obwohl die Kämpfe im Osten nie abgeflaut waren. Die Bilder
von hungernden Flüchtlingen sollten die europäische Träumerei 
beenden. Helfen kann sich der Kongo in Wahrheit nur selbst und 
niemand sonst.
Jetzt werden wieder Rufe nach Stärkung der UNO-Truppen laut, aber 
wer soll die Soldaten stellen und bezahlen? Einige EU-Politiker 
bringen 1500 Einsatzkräfte ins Spiel, doch das ist purer Aktionismus 
in einem Land, das so groß ist wie Westeuropa. Für ein Abenteuer ohne
Aussicht auf Erfolg darf das Leben deutscher Soldaten aber nicht aufs
Spiel gesetzt werden.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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