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Rheinische Post: Bahnkunde zahlt mit - Von THOMAS REISENER

Düsseldorf (ots) -

Bahnchef Mehdorn steckt in der Zwickmühle.
Einerseits hat sein Konzern allein im vergangenen Jahr 1,7 Milliarden
Euro verdient. Und wenn der Gewinn binnen Jahresfrist um 175 Prozent 
steigt, muss man seinen ohnehin nicht üppig bezahlten Mitarbeiter 
davon mehr gönnen, als die Bahn bisher angeboten hat. Andererseits 
ächzt die Bahn als Staatsunternehmen unter einer Personalstruktur, 
die sich sehr an die Privilegien des Öffentlichen Dienstes klammert: 
Mit extremem Kündigungsschutz, kurzen Arbeitszeiten, wenig 
Flexibilität und jeder Menge Extra-Rechten machen die Mitarbeiter 
Mehdorn trotz der kleinen Löhne Kummer. Denn für ein Unternehmen, das
an die Börse soll, ist eine solche Personalstruktur fatal. Das kann 
man täglich am Kursverlauf der Telekom studieren. Und zuletzt am 
Massenstreik von deren Mitarbeitern. Die haben letztlich nämlich auch
gegen nichts anderes demonstriert als den Wegfall jener Privilegien, 
die üblich waren, als auch die Telekom noch Staatskonzern war.
Solche Privilegien sind als Lohn-Bestandteile zu werten. Deshalb 
ist die Forderung der Gewerkschaften so absurd wie das Angebot des 
Konzerns. Der übliche Anfang von Tarifverhandlungen also. Nur, dass 
die Bahnkunden diesmal mitbezahlen müssen.

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