All Stories
Folgen
Keine Story von EVG Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft mehr verpassen.

Wissenschaftliches Institut der AOK

GKV-Markt: Jeder Zweite hat bereits seine Krankenkasse gewechselt

Bonn (ots) -

Zehn Jahre Wettbewerb zwischen den gesetzlichen Krankenkassen
haben zu einer erheblichen Wechselbereitschaft bei den Versicherten
geführt. Vor allem besserverdienende und gebildete Mitglieder
wechseln ihre Krankenkasse. Insbesondere dann, wenn
Krankenkassenbeiträge als zu hoch wahrgenommen werden, steigt das
Interesse an einem Kassenwechsel. Das ist Ergebnis einer
repräsentativen Umfrage des Wissenschaftliches Institut der AOK
(WIdO), die heute veröffentlicht wird.
Seit rund zehn Jahren können sich alle gesetzlich
Krankenversicherten bei der Wahl einer gesetzlichen Krankenkasse frei
entscheiden, unabhängig davon ob Arbeiter oder Angestellter, ob
pflicht- oder freiwillig versichert. Eine Analyse von
Wechselbereitschaft und Beitragssatzkenntnis bei Mitgliedern der GKV
zeigt, dass die Bereitschaft zum Kassenwechsel im GKV-System seit
1996 zugenommen hat, nahezu jeder Zweite hat sich bereits für eine
andere Kasse entschieden. Aktuell denken 18 Prozent der Mitglieder
über einen Kassenwechsel nach. "Dabei zeigt sich ein deutlicher
Zusammenhang zwischen der größeren Wechselbereitschaft und dem
höheren Einkommen und der Bildung der Versicherten", stellt der Autor
der Studie, Klaus Zok, fest.
Bei der Frage nach den Gründen für den Wechsel spielt der
monatliche Krankenkassenbeitrag eine wichtige Rolle. Für Mitglieder,
die sich für eine andere Kasse entschieden haben, war vor allem der
Beitragssatz ausschlaggebend. "Diejenigen, die sich aktuell für einen
Wechsel interessieren, legen neben dem Beitragssatz auch Wert auf
bessere Leistungen und guten Service", stellt Zok fest. Zugleich
reagieren aber GKV-Mitglieder auf einen vergleichsweise hohen
Beitragssatz der eigenen Krankenkasse und denken dann vermehrt über
einen Wechsel nach - die Kassenbindung nimmt mit steigendem
Beitragssatz deutlich ab.
Bei der Frage nach den Kriterien für die Wahl einer Krankenkassen
sind auch externe Einflussfaktoren von Bedeutung. Die Mitglieder, die
gewechselt haben, geben dabei am häufigsten an, dass der Arbeitgeber
bzw. die Firma ihre Kassenwahl beeinflußt hat (36,0 %). An zweiter
Stelle werden Personen aus dem Familien- und Bekanntenkreis genannt
(32,7 %). Für 17,5 % der Wechsler waren die Medien, wie Zeitungen,
Fernsehen und Internet, ein relevanter Faktor bei der Kassenwahl.
Dabei ist die genaue Kenntnis des eigenen Krankenkassenbeitrages
eher mäßig. Zwar hat sich die Kenntnis des Beitragssatzes im
GKV-Markt im Zeitverlauf insgesamt verbessert, jedoch können rund 42
% der Mitglieder auch heute keine Beitragssatzangabe machen,
lediglich 46,0 % aller GKV-Mitglieder machen halbwegs realistische
Angaben. Wie schon beim Krankenkassenwechsel steigt die Kenntnis des
Beitragssatzes mit höherem Einkommen und höherem Bildungsniveau.
K. Zok: Beitragssatzkenntnis und Wechselbereitschaft in der GKV.
Ergebnisse von Repräsentativ-Umfragen bei GKV-Mitgliedern im
Zeitverlauf, in: WIdO-monitor, Ausgabe 2/2006, 8 Seiten.
Kontakt:
Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
Klaus Zok

Pressekontakt:

Wissenschaftliches Institut der AOK
Kortrijker Straße 1
53177 Bonn
Tel.: 0228 843-393
Fax: 0228 843-144
E-Mail: wido@wido.bv.aok.de
http://www.wido.de

Original content of: Wissenschaftliches Institut der AOK, transmitted by news aktuell

More stories: Wissenschaftliches Institut der AOK
More stories: Wissenschaftliches Institut der AOK
  • 2021-07-22 16:54

    Merkel ist mit sich im Reinen

    Straubing (ots) - Die 16 Merkel-Jahre waren unterm Strich gewiss keine schlechten für Deutschland. Die Kanzlerin jedenfalls ist mit sich im Reinen, daran hat sie am Donnerstag keinen Zweifel gelassen. Doch es ist, Stichwort Rente, Pflege, Mieten, Wohnungsbau, Energiewende oder Digitalisierung, auch einiges liegen geblieben, worum sich die künftige Bundesregierung intensiv wird kümmern müssen. Pressekontakt: Straubinger Tagblatt Ressort Politik/Wirtschaft/Vermischtes ...

  • 2021-07-22 16:53

    Nord Stream 2 - Ein Sieg für Putin

    Straubing (ots) - Nord Stream 2 ist, anders als die Regierung lange behauptet hat, ein hochpolitisches Projekt mit einer geostrategischen Dimension. Mit der Fertigstellung der Pipeline ist Russlands Präsident Wladimir Putin nicht mehr darauf angewiesen, Erdgas durch die Ukraine zu leiten, für die die Transitgebühren eine wichtige Einnahmequelle sind. Putin ist der große Sieger der Einigung. Zwar werden ihm für den ...

  • 2021-07-21 15:28

    Söders Regierungserklärung - Angekündigt ist leicht etwas

    Straubing (ots) - Wieder kündigte Söder vieles an, von dem man weiß, dass es bei der Umsetzung - gelinde gesagt - Schwierigkeiten geben könnte. Das gilt zum Beispiel für die Elektrifizierung und Reaktivierung von Bahnstrecken. Wenn diese Vorhaben in dem bisher üblichen Tempo vorankommen, dann steht bei Inbetriebnahme die Nordsee längst vor Köln. Im Übrigen war es meistens die CSU, die im Landtag stets Widerstand ...