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Rheinische Post

Rheinische Post: Kundus-Debakel

Düsseldorf (ots) -

Ein Kommentar von Martin Kessler
Der verheerende Militärschlag von Kundus lässt die Bundesregierung
nicht los. Nach allem, was an neuen Hinweisen ans Licht kommt, waren 
Kanzleramt und Verteidigungsministerium doch besser informiert als 
bislang angenommen. Warum dann der damalige Ressortchef Jung 
angeblich nichts von zivilen Opfern wusste, bleibt weiterhin sein 
Geheimnis.
Unklar ist, wie weit die Kanzlerin selbst in Details eingeweiht wurde
und was als bloße Mutmaßung im Raume stand. Sie hat in ihrer 
Erklärung vor dem Bundestag zivile Opfer ausdrücklich nicht 
ausgeschlossen. Hätte sie aber nicht darauf hinweisen müssen, dass 
nach den ihr vorliegenden Informationen solche Opfer wahrscheinlich 
sind? Eine Indizienkette in diese Richtung gibt es nicht, wenn auch 
die Berichte des Nachrichtendienstes detaillierter waren als eine 
unverbindliche "Erstinformation", von der jetzt ein Sprecher redet.
Das Ansinnen der Opposition, die Kanzlerin als Zeugin vorzuladen, ist
deshalb nicht verkehrt. Sie kann dann selbst darlegen, welches Wissen
sie unmittelbar nach dem Schlag über dessen Folgen hatte. Die genauen
Umstände des bislang größten Debakels der Bundeswehr bleiben weiter 
unklar.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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