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Rheinische Post: Serbien hat gewählt Kommentar VON GODEHARD UHLEMANN

Düsseldorf (ots) -

Die Präsidentenwahl in Serbien hat einen Sieger
gekürt und insofern für personelle Klarheit an der Staatsspitze 
gesorgt. Doch inhaltlich-politisch bleibt das Land tief gespalten, 
denn der Unterlegene hat mit seinem Gegenentwurf gut die Hälfte der 
Bevölkerung hinter sich. Die Serben haben eine Richtungsentscheidung 
getroffen, die weit über die Landesgrenzen hinausreicht, auch wenn 
nicht vergessen werden darf, dass der Präsident vornehmlich 
repräsentative Aufgaben wahrnimmt.  Bei der Wahl ging es auch um den 
Einfluss der Großmächte auf dem Balkan, denn die zu erwartende 
Unabhängigkeitserklärung des noch zu Serbien gehörenden Kosovo wird 
in Moskau völlig anders bewertet als in Brüssel bei der EU oder in 
Washington. Moskau hat schon mit einer "angemessenen Reaktion" 
gedroht, sollte der Westen einen unabhängigen Kosovo anerkennen. 
Moskau  als traditioneller Freund der Serben  hofft auf den Ausbau 
eines Balkan-Brückenkopfes. Das wird der EU, aber vor allem den USA 
Kopfzerbrechen bereiten, die nach wie vor Moskauer Bedenken gegen 
einen US-Raketenschutzschild in Polen und Tschechien zurückweisen. 
Die hohe Wahlbeteiligung zeigt, dass die Frage nach ihrer politischen
Rolle die Serben mobilisiert hat.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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