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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Familienministerin Schmidt fordert Paul Kirchof zum Duell über die Familienpolitik auf
"Kirchhofs Familienbild wird dazu führen, dass noch mehr Kinderwünsche in Deutschland auf der Strecke bleiben."

Berlin (ots) -

Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) hat
Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel aufgefordert, in der 
Familienpolitik Farbe zu bekennen. "Frau Merkel muss klarstellen, wie
sie zu dem erzkonservativen Familienbild von Paul Kirchhof steht", 
sagte Schmidt dem Tagesspiegel am Sonntag. Schmidt erwartet, dass im 
Falle eines Regierungswechsels Kirchhof die Familienpolitik 
wesentlich mitbestimmen wird. "Die Union hat den Familien außer 
finanziellen Leistungen, über die der Finanzminister bestimmt, nichts
anzubieten." Deshalb werde die niedersächsische Familienministerin 
Ursula von der Leyen (CDU), die im Kompetenzteam für Familie steht, 
auch nicht viel mitzureden haben.
Schmidt fordert Kirchhof zu einem Duell über Familienpolitik auf. 
"Falls er sich nicht mit Frau von der Leyen einigen kann, stelle ich 
mich beiden in einem Streitgespräch."
Wenn das Kindergeld auf 200 Euro erhöht würde, wie Kirchhof es 
fordert, koste das den Staat acht bis zehn Milliarden Euro 
zusätzlich, die anders besser investiert seien, sagt Schmidt. Kritik 
übte sie auch am geplanten Kinderbonus bei den Rentenbeiträgen. "Es 
ist eine Illusion, dass Familien mit mehr Geld aus der Gießkanne 
geholfen werden kann. Kirchhof ignoriert, was anderswo erfolgreich 
ist. Familien brauchen eine Kombination aus Infrastruktur, Zeit und 
Geld."
Die SPD-Politikerin wirft der Union vor, die Bedürfnisse von 
Eltern zu ignorieren. Nur 14 Prozent der Mütter könnten sich laut 
Umfragen vorstellen, eine Erwerbstätigkeit erst dann aufzunehmen, 
wenn das Kind erwachsen sei. 86 Prozent der Mütter wollten Beruf und 
Familie leben mit einer Teilzeitstelle oder einer vollen Stelle. 
"Kirchhofs Familienbild wird dazu führen, dass noch mehr 
Kinderwünsche in Deutschland auf der Strecke bleiben", kritisiert 
Schmidt. Sie plädierte stattdessen dafür, die Angebote der 
Kinderbetreuung stärker auszubauen und Leistungen auf die Zeit nach 
der Geburt zu konzentrieren, wo es die Eltern wirklich brauchen. 
"Dabei hat sich in anderen Ländern das Elterngeld bewährt."
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Tagesspiegel:
Tel. (030) 7262626-00

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de

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